1982 - Der Tod klopft hier oft an


"Wenn die Eltern nicht bei ihren Kindern schlafen würden und die Betreuung mit übernähmen, unsere Arbeit wäre nicht mehr zu schaffen”, schildert Dr. Herbert Jürgens die Notlage dieses inzwischen in der Bundesrepublik bekanntgewordenen Behandlungszentrums. Vor drei Jahren wurden 40 und vor zwei Jahren 60 Kinder aufgenommen. Allein im Januar dieses Jahres kamen 15 kleine Patienten in die Klinik. Diesem stetig wachsenden Zustrom ist die Abteilung mit nur 15 Betten unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht gewachsen. Eine wesentliche Entlastung würde erreicht, wenn das vorhandene Angebot durch eine Tagesklinik ergänzt werden könnte. Die Düsseldorfer Klinik gilt als das führende deutsche Zentrum auf diesem Sondergebiet der Krebskrankheiten. Wir brauchen dringend etwa zehn Betten dazu, um die Kinder zu versorgen”, sagte Dr. Jürgens. Die augenblicklichen Verhältnisse nannte der Arzt eine Zumutung. Mit der Arbeit in anderen Kliniken ist die Aufgabe hier kaum zu vergleichen. Die seelische Belastung ist nicht mit Worten zu fassen, wenn hier ein Kind sterben muss. Der Tod klopft hier oft an.

Die jüngsten Patienten sind Neugeborene, noch vor gar nicht so langer Zeit wurde solch eine tödliche Krankheit bei den Babies nur selten erkannt. Da sämtliche 15 Betten der Klinik ständig belegt sind, müssen diese ambulant versorgten Patienten auf dem Flur oder im Spielzimmer untergebracht werden. Der Umgang mit so schwerkranken Kindern ist eine Aufgabe, die wohl nur mit Wissen und Erfahrung und mit menschlicher Zuwendung und Wärme zu meistern ist.








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