1986 - Elternspenden ermöglichten das Behandlungsmodell


Die pädiatrische Onkologie der Universität hat mit einer neuen Ambulanz den ersten Schritt zu einer besseren Versorgung der krebskranken Kinder geschaffen. Mit Landesmitteln und dank der Spendengelder der Elterninitiative können die Düsseldorfer nun ein integriertes und kooperatives Behandlungsmodell durchführen. Nachdem die Intensivstation der inneren Medizin innerhalb des Klinikgeländes umzog, wurde Platz frei, um die längst aus ihren Nähten platzende pädiatrisch-onkologische Ambulanz in neuen Räumen unterzubringen. Die jetzt 215 Quadratmeter Nutzfläche sind der Station direkt angegliedert. Außerdem ist es heller, freundlicher, großzügiger, kurz, wie es Professor Dr. Heribert Jürgens formuliert: ”Wir haben jetzt einigermaßen menschenwürdige Bedingungen”.

Zu verdanken ist dies nicht zuletzt der Elterninitiative krebskranker Kinder, die über Jahre hinweg beharrlich dieses Ziel verfolgte und (mal wieder) Spendengelder in Höhe von 170.000 DM in den Umbau steckte. Die drittgrößte Einrichtung für pädiatrische Onkologie in der Bundesrepublik wird nun in den Ambulanzbereich auch ein neues Arbeitskonzept einfließen lassen. Die Kinder werden beispielsweise vom Wartezimmer aus zur Blutentnahme gebracht und können in diesem Raum auch die Ergebnisse abwarten. Erst dann geht es in den eigentlichen Behandlungsbereich. Drei Behandlungszimmer – jedes für sich mit großen Fenstern und ausreichend Raum – werden ergänzt durch den Infusionsraum, der sicherstellt, dass die Kinder nicht mehr in den stationären Bereich wechseln müssen. Ärzte wie auch das Pflegepersonal sind in beiden Bereichen im Einsatz. Um zu gewährleisten, dass die Betreuungspersonen möglichst wenig wechseln, wurde eine Rotationsschicht eingeführt. Das Pflegepersonal ist wechselnd auf der Station und in der Ambulanz eingesetzt. Doch wenn auch Ursula Zappey von der Düsseldorfer Elterninitiative zu Recht mit Stolz auf die Leistungen verweist, so ist für die pädiatrische Onkologie noch lange nicht alles so wie sich Ärzte und Eltern es wünschen.

Das nächste Ziel ist deshalb der Ausbau der Knochenmarktransplantations-Station. Über 800.000 DM haben die Eltern schon gesammelt. 500.000 DM wird das Land zuschießen, dennoch bleibt ein stattliches Loch von 900.000 DM. Wenn auch diese Hürde überwunden ist, geht es an die Vergrößerung der stationären Abteilung. Die 18-Betten-Station mit 80 bis 100 Neuerkrankungen pro Jahr, die in Düsseldorf aufgenommen werden, ist voll ausgelastet und entschieden zu klein. Mittel aus der bundesweit anlaufenden Spendenaktion haben die Düsseldorfer dabei nicht zu erwarten. Die spektakuläre Krebsspendenhilfe ist vorrangig für Projekte im Rahmen der psychosozialen Betreuung und Versorgung ins Leben gerufen worden, und gerade diesen Bereich haben die Düsseldorfer aus eigener Kraft abgedeckt. Fazit für Ursula Zappey: ”Uns hilft das sehr wenig. Im Gegenteil, unsere Spendenaufrufe werden nun häufig damit beschieden, dass man doch bereits gespendet habe.” (Quelle: Ärztezeitung 1986)








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