Samstag, 29. Juli 2023, der erste Tag
Hallo ich bin Bruno, das bärige Maskottchen der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.. Ich erzähle Euch etwas über die Segelfreizeit 2023 der "Düsselpiraten".
Um 6.30 Uhr ging es ab Düsseldorf los, so dass ich früh aufstehen musste. Mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern wurde der Reisebus mit Gepäck, Verpflegung und Equipment schnell beladen. Um 7.00 Uhr war Abfahrt Richtung Harlingen. Dort lag unser Plattbodenschiff "Wilhelmina". Wir bildeten eine "Kette" und brachten "alles" schnell an Bord. Für alle Kinder gab es an den Kojen Namenschilder und wir konnten unsere Schlafstätte für die nächsten Tage beziehen.
Es ging los mit einer Einweisung des Schiffes, zuerst von der Skipperin Harriet und dann von dem Maat Pieter. Danach segelten wir auch schon los. Zu unserem ersten Ziel Stavoren wurde das Großsegel und das Focksegel gesetzt und wir brauchten 6 Stunden. Zur Stärkung gab es unterwegs zum Mittagssnack Wasser- und Honigmelone. Bei der Ankunft gab es als Abendessen Spaghetti Bolognese. Alle Tätigkeiten, wie Tisch decken, Gemüse schneiden oder spülen werden von den Kindern unterstützt. Sie tragen sich selbständig in eine Liste ein. In Stavoren schauten wir uns ein bisschen die Stadt an und ließen anschließend, mit Gesellschaftsspielen und Knabbereien, den Abend ausklingen. Gegen 23 Uhr wurden die Schotten dicht gemacht und jeder fand auf seine eigene Weise in den Schlaf. Der erste Tag war rum.
Sonntag, der 30. Juli 2023, der zweite Tag
Morgens wurden wir mit Musik, Tanz und Gesang geweckt. Um 9.30 Uhr gab es Frühstück. Dieses wurde vom Frühstücksdienst vorbereitet. Honig gab es u.a. auch, dass freute mich, als Bären, besonders, da Müsli, Brot, Käse, Wurst, Schokoladenaufstrich, Schokostreusel und Marmelade nicht so meins sind. Zu trinken hatten die Kinder Tee, Milch und Kakao. Für die Kinder gab es nach dem Frühstück eine Überraschung: Hoodies mit dem Logo der "Düsselpiraten". Für mich leider noch keins. Vielleicht im nächsten Jahr. Um 10.15 Uhr fuhren wir mit Motor erstmal los. Danach wurden zwei kleine Segel gesetzt, da wir Windstärke 7-8 hatten und das Schiff ganz schön in Schräglage lag. Nach 3 Stunden erreichten wir Enkhuizen. Zuerst nahmen wir einen Mittagssnack ein und alle freuten sich über Hot Dog. Dann eroberten wir in Kleingruppen die Stadt und ein Teil des Taschengeldes wurde in den Geschäften von Enkhuizen gelassen.
Am Abend gab es Currygeschnetzeltes mit Reis und mir war es etwas zu scharf. Den Kindern teilweise auch. Im nächsten Jahr wird es milder gewürzt. Danach spielten wir wieder Gesellschaftsspiele und ein paar Knabbereien fehlten auch nicht ("hier ist all inklusive"). Dann war Nachtruhe und der zweite Tag ging zu Ende.
Montag, der 31. Juli 2023, der dritte Tag
Montagmorgen schaute ich aus dem Bullauge und sah nur Regen. Die Kinder wurden wieder mit Musik, Tanz und Gesang geweckt. Nach dem Frühstück, ließ ich mir etwas einfallen. Jedes Kind bekam ein weißes T-Shirt und Textilstifte, um dieses, mit einem Motiv seiner Wahl, zu bemalen. Daraus machten wir einen Wettbewerb der abends mit einer Modenschau seine Premiere hatte. Mittags regnete es noch immer, so dass wir beschlossen in Enkhiuzen liegen zu bleiben, um auf die Museumsinsel ins Zuiderzeemuseum zu gehen. Dort sahen wir wie vor ca. 200 Jahren die Menschen gelebt haben. Es gab einen Hafen in dem ein Fischer ein Fischernetz knüpfte. Es gab eine Schmiede in dem ein Schmied ein Hufeisen schmiedete. Dann gab es noch vieles mehr wie ein Seilbinder, eine Käserei, ein Schuster, eine Wäscherei, eine Apotheke und eine Schule. Zu essen gab es auf der Museumsinsel auch etwas. In einer Räucherei boten sie Makrele und für mich natürlich Lachs an. Bärenlecker!
Hinterher, am Rande der Museumsinsel, entdeckten wir Boote. Diese konnten wir alleine oder zu zweit benutzen. Wir ruderten tatkräftig, natürlich mit Rettungswesten, mit und gegen den Wind. Einige landeten auf einer kleinen Sandbank und mussten "gerettet" werden. Mir passte natürlich keine Rettungsweste, so dass ich nicht mit durfte. Mit der Fähre ging es zurück von der Museumsinsel zum Hafen. Zum Abendessen gab es Möhrengemüse mit Frikadellen. Danach wurden u.a. fleißig Freundschaftsbänder geknüpft, in allen Varianten, Schach gespielt, Uno und vier gewinnt. Dazu gab es wieder Knabbereien und um 23 Uhr waren wieder alle in ihren Kojen.
Dienstag, 01. August 2023, der vierte Tag
Heute Morgen wurden wir durch eine Blaskapelle aus dem Nachbarschiff geweckt. Diese waren aber nicht so gut wie unser Weckdienst, der wieder mit verschiedenen Songs durch unseren Flur "tobte". Feststellen mussten wir, dass es wieder regnerisch war. Trotzdem segelten wir um 10.30 Uhr los. Mit Windstärke 7 ging es Richtung Den Oever. Mit 2 Segeln erreichten wir nach 3 Stunden unseren Hafen. Unterwegs gab es ab und zu Regen, viel Spaß und Hotdogs. Angekommen entdeckten wir erst einmal die Gegend. Außer Deich und Watt und einem Dorf wo nichts los war gab es hier nichts Besonderes. Also zurück zum Schiff und kochen. Es gab Gemüsesuppe mit Mettenden. Mit spielen und chillen ging der Abend, eine Stunde früher zu Ende, da der nächste Tag um 7.00 Uhr mit Frühstück anfängt. Dann segeln wir weiter nach Texel, um genügend Zeit dort zu haben.
Mittwoch, 02. August 2023, der fünfte Tag
Hi, hier ist wieder Bruno. Etwas müde, aber motiviert starteten wir pünktlich um 8.00 Uhr. Trotz "schiet Wetter" wurden von Pieter die seglerischen Aufgaben verteilt. "Alle" gingen erstmal die Segel von den Tauen befreien und ich setzte mich gut gesichert in die Seile. Als nächstes wurde die Winde gedreht und das Großsegel gesetzt, sowie die Fender eingeholt und das Schwert runter gelassen. Dieses wird zum Manövrieren benötigt. An Deck hatten wir gute Laune, so dass wir "We will rock you" zum Besten gegeben haben. Vor der Ankunft holten wir das Segel ein und vertäuten "Alles". Zum Mittagssnack gab es holländisches Vla (Lecker!). Wegen des schlechten Wetters und da keine öffentlichen Busse fuhren, fuhren wir mit zwei Taxis zum Ecomare. Das ist eine Auffangstation für Seehunde und ein Aquarium und viel Wissenswertes über das Wattenmeer. Mir haben besonders die kleinen Heuler gefallen und die Fütterung der Seehunde, leider habe ich keinen Fisch abbekommen.
Nach dem Ecomare ging es mit dem Taxi zurück und wir machten noch ein bisschen den Hafen unsicher. Am Abend kochten und backten wir Nudelauflauf. Der kam super an. Danach spielten wir wieder Gesellschaftsspiele und hatten viel Spaß.
Donnerstag, 03. August 2023, der sechste Tag
Wieder wurden wir geweckt mit Musik, Tanz und Gesang. Eine Teilnehmerin hatte ihren 15 Geburtstag und wurde beim Frühstück gebührend gefeiert, mit einem Geburtstagslied und bunten Kuchen. Dazu gab es noch einen Geschenkgutschein über den sich freute. Dann ging es wieder hoch zu See. Ich wurde wieder in die Seile gespannt und es ging los. Aufgrund des stürmischen Wetters änderten wir unser Ziel. Da viele umliegende Schiffe ebenfalls nach Makkum wollten und es sich staute in der Schleuse wurde unser neues Ziel Franeker. Mit dem Haupt- und dem Focksegel segelten wir Richtung Harlingen. Auf der Fahrt gab es unter Deck Pfannkuchen mit verschiedenen Aufstrichen, Puderzucker, Schokostreusel und Apfelmus. Vor Harlingen holten wir zum letzten Mal die Segel ein und vertäuten sie. Ab Harlingen ging es durch den Emskanal nach Franeker., mit Motor. Dabei passierten wir 2 Schleusentore. Das erste Schleusentor schützte die Stadt Harlingen vor Überschwemmungen der See, bei Flut. Unterwegs konnten wir die Landschaft bewundern mit all ihren schönen Grundstücken und Häusern. In Franeker angekommen gingen wir abends italienisch essen mit unserer Skipperin und unserem Maat. Es gab leckere Pizza oder Lasagne.
Zurück an Bord ließen wir den Abend ausklingen. Unser Maat Pieter spannte zur Freude einiger Teilnehmer eine Hängematte an Deck. Einige Kinder spielten an Deck oder unter Deck. Schachpatien wurden ausgetragen und Freundschaften geknüpft. Erschöpft viel ich in meine Koje. Auch Bären brauchen ihren Schlaf.
Freitag, 04. August 2023, der siebte Tag
Die Motoren gingen schon vor dem Frühstück an, da dass Schleusentor von Harlingen wieder vor der Flut schloss und wir vorher durch mussten. Unter Deck frühstückten wir die Reste und packten unsere Sachen. Auch mein Seesack wurde gepackt. In Harlingen hatten wir noch ein bisschen Freizeit in der Stadt. Dann trafen wir uns und es gab eine Pommes zum Abschied. Der Reisebus kam zum Plattbodenschiff und wurde wieder mit Gepäck und restlichen Equipment zügig beladen. Es ging zurück nach Düsseldorf, mit etwas Stau. Wir waren "Alle" müde von den vergangen Tagen und nutzen die Zeit auf unterschiedlichster Weise zum Ausruhen. Abends in Düsseldorf angekommen freuten wir uns auf die Eltern und Angehörigen, die tatkräftig beim Entladen des Buses halfen. Wir verabschiedeten uns mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen.
Es war eine bärenstarke Segelfreizeit mit dem Betreuerteam Alexa, Manou, Tim, Kathrin und mir natürlich. Wir danken der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. herzlich, dass sie uns diese tolle Zeit ermöglicht haben!
Euer Bruno und die „Düsselpiraten“ | August 2023