Sie können es nicht lassen und tun es gerne


Auch in diesem Jahr war es für die vier Polizisten aus Mönchengladbach wieder eine Selbstverständlichkeit, eine Radtour für ein besonderes Projekt zu machen.

Pascal & Friends, so nennen sich Eric Block, Guido Roßkamp, Carsten Zechin und Bernhard Winkelhaus, die diese Radtour im Gedenken an ihren verstorbenen Kollegen Pascal machen, der leider 2018 mit 48 Jahren verstorben ist. Antrieb zu diesem Projekt fanden sie aus zwei Gründen: zum einen ist es die Erinnerung an ihren Freund und Kollegen, der selber leidenschaftlicher Radfahrer war. An ihn und die gemeinsamen Zeiten zu denken, sich gemeinsam zu erinnern, war die Motivation für die Entstehung der Tour. Der zweite Grund ist die Idee, damit Spenden für wohltätige Zwecke sammeln zu wollen

Winkelhaus gab bei der Bekanntgabe der Spenden im Polizeipräsidium einen kurzen Rückblick über die erfolgte Tour. 2019 ging es für sie zum nördlichsten Punkt nach Sylt, 2020 konnte diese wegen Corona nicht durchgeführt werden und 2021 führte ihr Weg nach Osten und zwar nach Görlitz.

In diesem Jahr hatten sie sich Oberstdorf ausgesucht. Sie starteten am frühen Morgen des 26. Mai 2022 bei gutem Wetter und günstigen Windverhältnissen in Isenbruch (Gemeinde Selfkant) im äußersten Westen des Kreises Heinsberg. Ihr Chef, Polizeipräsident Mathis Wiesselmann, hatte es sich nicht nehmen lassen, sie trotz des Feiertages auf 100 km zu begleiten.

Kurz vor Oberstdorf erlebten sie einen traumhaften Empfang ihrer Kollegen aus dem Süden. Viele hatten ihren Feierabend verschoben und private Interessen hintenangestellt, um sie auf den letzten Kilometern zu begleiten. Sie zeigten ihnen nicht den kürzesten, sondern den schönsten Weg nach Oberstdorf. Unter Blaulichtgeleit fuhren sie in die Stadt ein und es war mehr als beeindruckend, wie viele Menschen an den Straßen standen. Als sie Oberstdorf erreichten, hatten sie 654 km, 4.200 Höhenmeter in 37 Stunden hinter sich gebracht, aber sie wussten, wofür sie es getan hatten.

Weiter führte dann Eric Block aus, dass Fahrradfahren ja gut und schön sei, aber ohne Sponsoring geht es nicht. So bedankten sie sich mit einem Erinnerungsbild bei Franz D. Meurers von der Volksbank Mönchengladbach, Dr. Kai Bürkel vom Lions-Club sowie beim Polizeipräsidenten Wiesselmann für die Unterstützung. Auch ging ihr Dank an Cornelia (Nele) Förster, die für das Internet zuständig ist und täglich in den Social Media Plattformen über ihre Tour berichtete. Unter anderem wurden sie auch unterstützt von vielen Gewerkschaften, so von der IPA (Internationale Vereinigung von Polizeibediensteten)

Um ihrem Wunsch nachzukommen, Gelder für soziale Zwecke zu sammeln, sind sie natürlich auf Spenden angewiesen. Dies fängt bereits im Polizeipräsidium an, geht über deren Familien und Freunde. Da es im Moment eine anstrengende Zeit ist und es den Leuten an Geld fehlt, hatten sie nicht mit dem erreichten Betrag gerechnet. In diesem Jahr wurden viele kleine Beträge gespendet, aber in der Gesamtsumme rechnet sich dieses. Dieses Engagement ist auch dazu gedacht, dass Pascal nicht in Vergessenheit gerät.

Dann erfolgte der spannende Moment, als die Vier die Schecks vorstellten. Es kam die erfreuliche Summe von 14.000 Euro zusammen. Diese Summe wurde geteilt und je 7.000 Euro erhielten die Elterninitiative Kinderkrebsklinik Düsseldorf und der Wünschewagen des ASB.

Peggy Christiansen vom ASB bedankte sich aus vollem Herzen für diesen Betrag, denn sie machen ihre Arbeit ehrenamtlich und werden nur über Spenden finanziert. Es gibt insgesamt 23 ASB-Wünschewagen in Deutschland. 3 in NRW (Rheinland, Rhein-Ruhr und Münsterland). Viele Menschen, die in Hospizen leben, haben noch einen letzten Wunsch und dieser sollte, wenn möglich, erfüllt werden. Manche kommen ihnen freudig mit ihrem Rollator entgegen, aber es ist auch manchmal traurig, dass ca. 50 % abgesagt werden, weil die Personen erkrankt oder verstorben sind.

Frank Flesser von der Elterninitiative nahm zum 3. Mal einen Betrag in Empfang. Die Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. wurde 1979 von betroffenen Eltern, Ärzten und Kinderkrankenschwestern gegründet. Seitdem unterstützen und fördern sie die Entwicklung der diagnostischen und therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten von krebskranken und chronisch kranken Kindern am Universitätsklinikum Düsseldorf in vielfältiger Weise. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der erkrankten Kinder, Geschwisterkinder und Familien während der Behandlung, aber auch nach Therapieende durch verschiedenste Maßnahmen zu verbessern. Familien haben die Möglichkeit in dem Elternhaus zu übernachten. Gleichzeitig soll ihnen das Elternhaus als Rückzugsmöglichkeit in einer schweren Zeit dienen. Auch bieten sie jährlich 2 Freizeitmöglichkeiten an. In diesem Jahr war es Segeln und im Februar soll es eine Ski-Freizeit werden.

Alle vier, Roßkamp, Zechin, Winkelhaus und Block, der im nächsten Jahr bereits im Ruhestand sein wird, versprachen, diese Tour auch weiterhin zu machen.

Versprochen ist verspochen!
27. September 2022 | Marlene Katz rheinischer-spiegel.de 

Danke für das großartige Engagement und für die fantastische Spende von 7000 Euro. Herzlichen Dank auch an alle, die das Projekt so wunderbar unterstützt haben. ( André Zappey, Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V.)






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