2008 - Spezial-Magnetresonanztomograph (MRT) geht in Betrieb
Am heutigen Freitag behandelte die Kinderkrebsklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf das erste Kind in einem neuen Spezial-Magnetresonanztomographen (MRT), der durch eine Millionenspende der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e. V. angeschafft werden konnte. Der 13-jährige Junge kam mit seinen Eltern aus Hannover, um sich der Zusatzbehandlung zu unterziehen.
Die Besonderheit des Großgerätes ist die Kombination des Spezial-MRTs mit einer Einheit zur Wärmebehandlung im Bereich von Tumoren. Prof. Dr. Arndt Borkhardt, Direktor der Klinik, erläutert: Unsere Klinik ist spezialisiert auf dieses Verfahren und hat bei der Entwicklung der Tiefenhyperthermie zur Krebsbehandlung bei Kindern Pionierleistungen erbracht. Bei Kindern und Erwachsenen mit nicht-operablen bösartigen Tumoren oder Rückfällen gelingt mit dem neuen Gerät eine präzise Überwärmung von krankhaftem Gewebe unter Schonung des angrenzenden normalen Gewebes.
Die Besonderheit des Kombinationsgerätes, das es in Deutschland bisher nur an drei Standorten gibt, erklärt PD Dr. Rüdiger Wessalowski, Projektleiter des Bereichs Tiefenhyperthermie: Das integrierte Spezialgerät erzeugt durch Radiofrequenzwellen ein Wärmefeld im Bereich des Tumors, welches gleichzeitig durch das Spezial-MRT als dreidimensionales Bild wiedergegeben wird. Diese Hyperthermie; genannte Therapie verstärkt im Zielgebiet (Tumor) den Effekt einer Chemotherapie oder Bestrahlung erheblich.
Hintergrund: Die Magnetresonanz- bzw. Kernspintomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das auf der Resonanz von in den Körper eingestrahlten Radiowellen beruht. Im Gegensatz zur Computertomographie kommt die MRT ohne Röntgenstrahlen aus und vermag vielfach eine genauere Abgrenzung von Gewebsstrukturen untereinander herauszuarbeiten. Das ist für die Darstellung von Tumoren ausgesprochen wichtig.
(Quelle: S.D. Pressestelle UKD, 2008)