Eine Mutmachgeschichte


Ich heiße Sophia Sch., bin 17 Jahre alt und habe schon so einige Handicaps auf den Lebensweg mitbekommen, aber die Freude am Leben konnte mir keiner nehmen. Ich hatte immer Spaß an ganz besonderen Dingen wie Reiten, mit meinen Freunden tanzen, sich schön anziehen und liebe besonders die Düfte und die Farbe Pink. Ich ziehe Kerzen aus Bienenwachs in einer Schule in Wuppertal, wo meine Klassenkameraden auch so ihre Handicaps mit sich herum tragen, aber gemeinsam sind wir stark. An Stärke und Lebensmut bin ich gewachsen, als meine Eltern im Januar 2009 die Nachricht bekamen, ich hätte einen bösartigen Hirntumor der schnellstens operiert werden müsste.

Jetzt war mir klar, ich muss meine Kraft und Lebensenergie auf Hochtouren bringen, weil ich keine Lust habe das Leben zu beenden. Ich möchte noch einen Freund haben, in einer Disco tanzen, das eigene Pferd reiten und auf einer Bühne stehen als Sieger für das super, geile Leben. Die Operation wurde gemacht, der Kreislauf Krankenhaus fing an. Manchmal ging es mir schlecht, aber die kleinen Freuden gab es immer wie schwimmen im warmen Wasser oder mit meiner Mutter mal was Schönes kaufen. Besonders schön war das tanzen am Donnerstag mit meinen Freunden und Freundinnen, hier konnte ich auch den Zorn auf so vieles vergessen in dem ich mit einem Teppichklopfer auf eine Matratze geschlagen habe, einfach die Wut heraus lassen, einfach die Kraft spüren die ich habe.

Ja, ich habe viel Kraft. Bei fetziger Musik stampfe ich durch den Raum und alle Anderen haben daran ihren Spaß. Ein Mädchen beim tanzen hat das gleiche wie ich, alles schon hinter sich, Chemo das volle Programm. Sie freut sich immer besonders mich zu sehen, wir haben eben was gemeinsam, einen ganz besonderen Lebenswillen, der durch die Erkrankung gestärkt wurde. Meine Eltern haben so manche Stunden um mich gebangt, vielleicht auch geweint, aber sie haben mich auch in der Freude am Reiten oder Tanzen unterstützt. Hingefahren, abgeholt und ich mache ihnen auch Freude wenn ich lache und viel Spaß habe. Mit meiner Tanzgruppe „Das Integrative Tanztheater“ war ich auf der Bühne und hab den Zuschauern gezeigt, wie viel Wut in mir steckt und wie viel Freude am Leben. Deshalb an Alle: das Leben ist großartig und wunderbar und habt den Mut das zu sehen.
Eure Sophia






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