Janas Schwester nimmt Abschied


Den folgenden Text schrieb Alina, Janas 15jährige Schwester, in welchem Sie den Abschied von ihrer Schwester beschreibt.

Silvester ist der letzte Tag mit Jana an den ich mich erinnern kann. Ich habe immer noch ihr Bild vor Augen, wie sie in ihrem Rolli saß und eine Lunte in der Hand hielt an der ich die Knaller anzündete. Jetzt ist sie tot!
Am 3. Januar fiel sie ins Koma. An diesem Tag ist für mich schon ein Teil von ihr gestorben. So denke ich, aber erst im Nachhinein. Auch wenn sie auf der Intensivstation lag und nicht aufwachte hatte ich nie auch nur daran gedacht, dass sie sterben würde. So oft schon hatten die Ärzte alle Hoffnung aufgegeben und jedes Mal hatte sie es immer wieder geschafft. Als sie dann von Köln nach Duisburg verlegt wurde, ließ ich das erste Mal den Gedanken, wenn auch nicht freiwillig, dass Jana sterben könnte, zu. Ihr Zustand besserte sich aber doch wieder und wieder verbannte ich den Gedanken an ihren Tod. Die Besuche im Krankenhaus in dieser Zeit waren nicht so toll, wenn wir endlich da waren blieben ich und mein Bruder nur kurz bei Jana und blieben dann im Warteraum.

Dann kam Jana noch nach Hause da sich ihr Zustand soweit verbessert hatte, auch wenn sie immer noch im Koma lag. Als Jana nach Hause kam hatte ich einfach das Gefühl, dass es so richtig war. Die Gewissheit zu ihr zu gehen wann immer ich wollte gab mir einfach eine Art innere Ruhe. Ich konnte immer einen Blick auf sie werfen und ich konnte allein mit ihr sein und ihr all die Sachen sagen die ich ihr noch sagen musste.Ich fühlte mich einfach wohler als Jana zu Hause war.

Sie gehörte einfach nach Hause und nicht in irgendein Krankenhaus. Es ist ihr Haus, es wurde für sie gebaut und so hat sie es wenigstens gesehen. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich denke ihr Tod wäre schlimmer für mich gewesen wenn sie in einem unpersönlichen Raum im Krankenhaus gestorben wäre. Sie starb in ihrem Zimmer, in ihrem Bett, bei ihren Sachen und das war gut so. Auch nachdem sie tot war lag sie noch drei Tage bei uns und es war eine schöne, friedliche Atmosphäre. Ich glaube ihr hat es gefallen zu Hause zu sterben, denn sonst wäre sie schon am 3. Januar gestorben. Aber so konnten sich auch noch einige Bekannte und Freunde von ihr verabschieden. Auch ihre Beerdigung hätte ihr gefallen.

Ich jedenfalls bin sehr froh, dass sie hier gestorben ist. Sie ist in ihrem Zuhause gestorben und nicht bei irgendwelchen Fremden. Alina, 15 Jahre








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