1999 - Empfang und Würdigung im Rathaus


Der Krebs kennt kein Alter, schlägt erbarmungslos auch bei Kindern zu. Doch der medizinische Fortschritt lässt Eltern hoffen. In den 40er Jahren galt die Krankheit noch als unheilbar, in den 70er Jahren überlebten immerhin drei von zehn. Dass das erreicht wurde, führt der Leiter der Kinderkrebsklinik, Professor Ulrich Göbel, auch auf das große Engagement von privaten Helfern wie der Düsseldorfer Elterninitiative Kinderkrebsklinik zurück, die sich vor 20 Jahren gründete. Bei einem Empfang gestern im Rathaus sprach Oberbürgermeister Joachim Erwin von der „erfolgreichsten Bürgerinitiative der Region, wenn nicht sogar Nordrhein-Westfalens“. Die Initiative, die Millionenbeträge sammelte, hat heute 2000 Mitglieder.

Zwei „Lebensinseln“

Zwölf Männer und Frauen, Eltern krebskranker Kinder, gründeten die Düsseldorfer Initiative am 28. November 1979. Fünf von ihnen sind bis heute Mitglieder des Vorstandes. „Wir haben vieles erreicht, aber wir stehen immer wieder neu am Anfang“, sagt die Vorsitzende der Elterninitiative, Ursula Zappey.  Ein Kernspintomatograph und eine Überdruckkammer für die Sauerstofftherapie ( Kosten: jeweils eine Million Mark ) hat die Initiative gerade erst aus Spendenmitteln angeschafft, da sammelt sie bereits für ein neues Projekt: zwei Lebensinseln zur Versorgung abwehrgeschwächter Kinder nach einer Knochenmarktransplantation.

Entspannung für Eltern

Doch kümmern sich die Helfer nicht nur um kostspielige medizinische Großgeräte, die Heilungschancen mehren sollen, sondern auch um Betreuungsangebote für Kinder, wie ärztlich begleitete Skifreizeiten, um Radios, Fernseher und Spielzeug für die Krankenzimmer ebenso wie um Entspannungstraining für Eltern. Ein Dauerproblem konnte auch nach dem Umzug der Kinderkrebsstation ins neue Schlossmann-Haus nicht behoben werden: „Es fehlen weiter Krankenschwestern“, sagt Ursula Zappey. Über Drittmittelkonten finanziert der Verein seit vielen Jahren auch Personal. „Ohne die Elterninitiative hätten wir nur einen Bruchteil tun können“, sagte Professor Göbel und erinnerte etwa an den Aufbau der Knochenmark-Transplantations-Station vor zehn Jahren, die mit vier Millionen Mark gefördert wurde, sowie die Knochenmark-Spender-Zentrale zwei Jahre später (zwei Millionen Mark Spenden). 120000 Knochenmarkspender sind dort heute landesweit gespeichert. (Quelle: Bernd Bussang, Rheinische Post,1999)








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