Prof. Ulrich Göbel von der Uni-Kinderklinik macht es bei dem fünf Monate alten M. vor: In den „Reinsträumen“ kann der Arzt den dort liegenden Kindern schnell helfen, ohne sich umständlich umziehen zu müssen, bevor er steril in das Zimmer der Leukämiekranken geht
"Lebensinseln" für die Kinderkrebsklinik
Spezielle Filteranlage auf dem Dach der Kinderklinik
Spezielle Filteranlage auf dem Dach der Kinderklinik
Mit Hilfe von Spenden in Höhe von 335.000 Euro von der Elterninitiative Kinderkrebsklinik konnten in der Kinderklinik des Universitätsklinikums der Heinrich-Heine-Universität zwei sogenannte Reinsträume (life islands) eingerichtet werden. Hier werden unter sterilen Bedingungen Kinder behandelt, die an Leukämie oder einer Immunschwäche erkrankt sind. Die beiden Räume, die komplett verglast sind, werden über eine spezielle Filteranlage mit steril gefilterter Luft versorgt. Auf dem Dach der Kinderklinik befinden sich die Aggregate, die die Luft ansaugen, die dann nach der Sterilisierung in die Räume geleitet wird. Kinder mit angeborenen Immundefekten, einem nicht funktionierenden Immunsystem oder einer Leukämieerkrankungen müssen oft mit einer Knochenmark- oder Stammzelltransplantation behandelt werden.
Die neuen Räume sind die optimale Umgebung, um sich von einer solchen Therapie zu erholen. Nach dem Eingriff benötigen die neuen Knochenmarkzellen circa vier bis sechs Wochen, um anzuwachsen. Jährlich erkranken etwa 800 Kinder und Jugendliche an Leukämie. Bei circa 20 Prozent der erkrankten Kindern ist die Behandlung auf herkömmlichem Wege nicht ausreichend, für diese Kinder ist ein Aufenthalt in einem Reinstraum oft lebensrettend. Etwa eine gleichgroße Zahl von Kindern mit anderen Erkrankungen benötigt eine gleichartige Behandlung. Die neuen Reinsträume in der Kinderklinik sind die ersten in Nordrhein-Westfalen, die in eine normale Behandlungsstation integriert wurden. So ist ein schnellerer und flexiblerer Zugriff in kritischen Situationen auf die Räume möglich, zudem sind sie besonders kinderfreundlich gestaltet worden. Quelle: Victoria Stachowicz HHU