1983 - Kinderkrebsklinik braucht mehr Raum


Die Zahl der kleinen Patienten, die in der Kinderkrebsklinik der Universität betreut werden, wächst ständig. Im letzten Jahr wurden über hundert Kinder neu aufgenommen. Die Elterninitiative setzt sich daher dafür ein, dass die Abteilung demnächst auf das gesamte Erdgeschoss des Klinikgebäudes, in dem die Kinder seit August 1980 untergebracht sind, ausgedehnt werden müsse. Für diese Verdoppelung des Raumes werden, so betonte Bernd Bender im Namen des Vorstands, die 400 Mitglieder weiter kämpfen“, so schreibt die Rheinische Post im Jahr 1983 und zieht eine positive Bilanz der vergangenen drei Jahre: „Seit der Gründung der Vereinigung im November 1979 wurden erhebliche Fortschritte erzielt. Zehn Bürger setzten sich damals zusammen und überlegten, wie sie das Schicksal ihrer in der alten Station KC 11 noch sehr beengt und zum Teil unter bedenklichen hygienischen Verhältnissen untergebrachten Patienten verbessern könnten.

Die
Öffentlichkeit wurde alarmiert, Minister Jochimsen, Ministerpräsident Rau, der heutige Wissenschaftsminister Schwier und Oberbürgermeister Kürten informierten sich in der Klinik. Jeder Besuch, jede Aktion trug zu einer schrittweisen Besserung der Lage bei.“ Und auch der offene Brief des Schriftstellers Mario Simmel trug, so die Rheinische Post, zu großer Anteilnahme und einer weiteren Verbesserung bei: „Der Schriftsteller Johannes Mario Simmel, der zu den Kindern kam, brachte mit seinem offenen Brief, so Bernd Bender, rückblickend, den endgültigen Durchbruch.“ 1983 konnte die Ambulanz im Erdgeschoss erweitert und modernisiert werden, aus Spendengeldern wurden medizinische Geräte und Möbel angeschafft. Ein Spielplatz, eine Elternküche und Spielräume wurden eingerichtet. „Die Elterninitiative kann heute aus den Mitteln die Bürger spendeten, eine Ärztin, eine MTA, eine Doku-Assistentin und demnächst wohl auch eine Krankengymnastin bezahlen. Eine beispielhafte Arbeitsbeschaffung, die auch zeigt, wie segensreich begrenzte Mittel für einen bestimmten Zweck eingesetzt werden können.

Mit Mut, Beharrlichkeit und Glaubwürdigkeit bei der Verfolgung ihrer Ziele darf die Elterninitiative ein Vorbild an Bürgersinn genannt werden. Der Fortschritt wurde errungen mit, so Bender, ”minuziöser, zermürbender und oft auch frustrierender Kleinarbeit, zeitweise bis zur physischen Erschöpfung.”

(Quelle: Rheinische Post, 1983)








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